Zugegeben, der Herbst war ein mäßiger August und den Winter kennen wir nur aus Erzählungen älterer Generation.
Trotzdem: Vorbereitung ist alles. Deshalb kleiden wir die unnachahmliche Vespa GTS 300 in ein Winterkleid von Tucano Urbano, ziehen ihr dicke Winterschuhe an und wärmen unsere Hände am lodernden Feuer der Heizgriffe.
Noch ist alles Luxus, am Weg ins Büro, wenn die Nebelfelder über der Stadt liegen, und doch spürt man denn Sinn dieser Investitionen sofort.
Die Winterreifen haben wir nicht aufgezogen, um im Winter sicher durch Schneewechten zu pflügen, vielmehr spielen Winterreifen ihre Vorteile schon bei Temperaturen um und unter 7° aus, weil die wesentlich weichere Gummimischung einfach mehr Grip bietet und eine Verbesserung der Fahrsicherheit darstellt, sowohl auf trockener, insbesondere aber auf nasser Fahrbahn.
Eines der größten Übel im Herbst und Winter sind klamme Finger, was soweit gehen kann, dass man kaum noch die Bremshebel betätigen kann. Schmerzhaft (insbesondere beim Auftauen) und ein nicht unwesentliches Sicherheitsrisiko.
Eine elegante Methode, die Hände warm zu halten, sind beheizbare Griffe, in diesem Fall ein Modell aus dem Haus „Oxford“, erhältlich beim autorisierten Vespa Händler. Der Umbau gestaltet sich einfach und schnell, die Temperatur kann über einen Kippschalter geregelt werden, wobei die heißere Stufe wohl eure Standardeinstellung sein wird. Das System ist wasserdicht, sieht unauffällig und cool aus, und kann so das ganze Jahr auf eurer Vespa bleiben.
Wichtigstes Tool einer erfolgreichen Winterdurchquerung ist und bleibt aber ein hochwertiges Hot Cover, also eine Beindecke, die bis zum Oberkörper reicht. Es gibt hierbei zwei Systeme: Die Beindecke, die am Fahrer befestigt wird, oder die Variante, bei der das Cover an der Vespa selbst fixiert wird.
Wir bevorzugen das System, das direkt an der Karosserie der Vespa fixiert wird. 2 Schrauben am oberen Rahmen, 2 Clips an der Seite und ein Band unter der Karosserie reichen, um ein dichtes und warmes System mit der verwendeten Tucano Urbano Termoscud zu erzeugen.
Relevant ist die Passform, besser die Enge der Decke. Im Vergleich zur größeren Termoscud auf der Piaggio MP3 liegt das Vespa GTS Modell wesentlich enger am Fahrer an und wärmt so schneller und effizienter. Auch die Windeinflüsse (wie Aufblähen der Decke von hinten) sind beim Vespa Modell geringer. Um eine konstante Passform zu erzeugen, werden die Seitenteile durch aufblasbare Schläuche versteift, so dass diese weder im Wind flattern noch Zonen freigeben, wo die erwärmte Luft entweichen kann.
Der Latz, den man sich über den Kopf streift, hilft nicht nur gegen Anpatzen beim Kebab-Essen zu Mittag, sondern hält Kälte und Nässe zuverlässig bis in die Schulterregion ab. Sicherheitsbedenken braucht ihr übrigens keine haben. Der Halsträger ist mit einem Sicherheits-Klett-Verschluss ausgestattet und die Beine finden ohne Widerstand ihren Weg zum sicheren Boden.
Erste Testergebnisse bei Temperaturen bis 3° Celcius ergeben, dass wir uns immer noch in der Komfortzone befinden, vergleichbar einem Tag mit 14° ohne dem Winterequipment! Der Temperaturvorsprung bewegt sich also mindestens im Bereich von 10° oder mehr und lässt uns auf einen entspannten Winter hoffen.
Noch ein Wort zur Vespa GTS 300: Für mich das beste Pferd im Stall! Leichtes stabiles Handling gepaart mit dem bulligen 300er Motor ergeben das beste Package in der Stadt! Kraftvolle Bremsen und der Durchzug lassen jedes andere Gerät in der City alt aussehen. Mehr Power braucht es fast nicht, viel mehr Wendigkeit wäre ohne auskeimender Nervosität kaum möglich.
Einziger Kritikpunkt: Mein Arai Freeway 2 Jethelm geht nicht unter die Sitzbank. Dafür zeige ich beim Betreten des Cafe Drechsler Stil und den Willen, den Winter mit der Vespa zu bezwingen!
Wo bleibt ein Foto vom Ross samt Reiter, oder ist das zuviel verlangt? Warum keine Scheibe?
Typisch: Der Helm passt nichts ins Helmfach.
Wir wollen ja den kühlenden Wind auf den Wangen spüren! Und die PX hat gar kein Helmfach…..Was reitest Du?
Hier geht es um die GTS, die zwar ein Helmfach für zwei Helme hat, aber kaum ein Helm passt rein.
Ich brauche keinen beißenden Wind im Gesicht und keine Eiszapfen aus der Nase.