Piaggio Beverly 400 S – La regina d´italia

Piaggio Beverly 400 S

Jetzt also die Piaggio Beverly 400 S. Die große Schwester der Beverly 300, die wir Euch ja schon ausführlich vorgestellt haben. Die Fragen ist einzig und allein, ob sich der Einwurf von EUR 1.600.- für den rund 10 PS stärkeren Motor lohnt, denn das Chassis ist der selbe, ebenso die Fahreigenschaften und das gesamte Feeling.

OK, die Reifen sind ein wenig fetter, um den Power des 399ccm Motors mit exakt 35,3 PS zu verdauen, das Fahrgefühl ist nicht unterscheidbar und die 10kg Mehrgewicht der 400er lässt sich durch Abspecken der Corona-Wampe schnell egalisieren.

Piaggio Beverly 400 S

Der Komforteindruck spricht vielleicht für das kleinere Modell. Der 278ccm Motor der 300er läuft etwas weicher und geschmeidiger als der Dampfhammer der großen Schwester und der subjektive Abzug in der Stadt scheint nicht wesentlich schlechter zu sein, als der doch gewaltige Leistungsunterschied vermuten lässt. Ich tippe hier aber auf eine a) gänzlich andere Getriebeabstimmung und b) lässt der Blick in den Rückspiegel der 400er beim Abzug an der Ampel erahnen, dass hier dann doch ganz andere Kräfte walten.

Wer also vor allem in der Stadt fährt und die Autobahnen scheut, macht mit der Beverly 300 sicher nichts falsch und spart 1.600.- Euro für einen Weekendtrip nach Venedig. Schnell genug ist die kleine Schwester also allemal. Ja wenn das Wörtchen Autobahn nicht wär´.

Piaggio Beverly 400 S

Denn auf der Autobahn trennt sich schnell die Streu vom Weizen, in diesem Fall die Piaggio Beverly 400 von ihrer kleineren Schwester. Und nein, es geht nicht um den Top-Speed von 139km/h vs. 127km/h, denn wer wirklich schnell Zweirad fahren will, der steigt auf ein Motorrad. Es geht um die Reserven, die man auf Schnellstraßen und Autobahnen hat. Es geht um das Einordnen, den Extra-Punch, um sich anderen Fahrzeugen zu entziehen, Abstand zu gewinnen, es geht ganz klar um eine erhöhte Sicherheit, die 10 PS extra bringen.

Mit der Piaggio Beverly 400 S habe ich persönlich einfach ein besseres Gefühl, um mich im Geschwindigkeitsbereich von 80-130km/h zu behaupten. Alles fühlt sich souveräner an. Man ist weniger unter Druck und kann die Vorzüge eines Zweirades auch im schnelleren Verkehr genießen.

Vielleicht noch ein Wort zum neuen 400er Motor. Der größere Hubraum macht sich in einem etwas rauheren Motorlauf bemerkbar, den ich allerdings als sportlicher bezeichnen will. Die 350er hieß damals „Sport“, ein Begriff, der durch Crossover ersetzt wurde. Sportlich ist sie immer noch, die Piaggio Beverly 400 S, aber sie schlägt schon die Brücke zum Motorrad, nicht nur, was ihr Aussehen betrifft, sondern auch, was das Feeling anbelangt.

Piaggio Beverly 400 S

Satt und kraftvoll, souverän und erwachsen würde ich diesen Großradroller bezeichnen, der noch leicht genug für die Stadt ist, aber schon dieses extra Quäntchen Saft mitbringt, um mit den Großen (auf Autobahnen und Schnellstraßen) mitspielen zu können.

Fazit

Ich persönlich halte das Investment in den 400er Motor für eine gute Idee, wenn man die Piaggio Beverly 400 auch im Commuter-Verkehr betreiben will. Die Süd-Ost Tangente oder Donauuferautobahn werden zu deinem Spielplatz und verlieren ihren Schrecken, ein Gefühl, das den 125er Reitern vielleicht bekannt ist. Auch der etwas sportlichere Charakter ist für mich ein Bonus und verleiht der großen Beverly schon fast das Gefühl eines Motorrades – Crossover eben.

Wer sich allerdings nicht in den Schnellverkehr wagen will und seinen Roller als Transportmittel in der Stadt verwendet, dem kann ich die 300er ebenfalls schwerstens ans Herz legen!

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