Unsere heutige Weinreise führt uns ins Piemont, in das nordwestliche Gebiet rund um Turin, Asti und Cuneo, eine wahre Wunderwelt für Genießer und Foodies.
Die Region
Piemonte ist eine Sammelbezeichnung für alle Qualitätsweine mit einer kontrollierten Herkunftsbezeichnung (DOC), die im italienischen Weinanbaugebiet „Piemonte Il Monferrato“ hergestellt werden und nicht einer der anderen definierten Appellationen des Monferrato. Die Region besitzt schon seit 1994 die Appellation einer DOC (Denominazione di origine controllata). Die zugelassene Weinbauzone ist sehr weitläufig und umfasst viele Gemeinden in den Provinzen Alessandria, Asti, Cuneo, Turin, Novara, Biella, Verbano-Cusio-Ossola und Vercelli.
Das Angebot an Weintypen dieser Region ist überaus breit gefächert und geht von Weißweinen über Schaumweine (spumante), Perlweine (frizzante), Rot- und Roseweinen bis zu Passito Weinen (Strohweinen). Die erzeugte Menge der unter dieser Appellation erzeugten Weine beträgt rund 285.000 Hektoliter pro Jahr.
Die DOC Weine der Region Piemont möchte ich wie folgt auflisten:
Alba, Albugnano, Barbera d’Alba, Barbera del Monferrato, Boca, Bramaterra, Calosso, Canavese, Carema, Cisterna d’Asti, Colli Tortonesi, Collina Torinese, Colline Novaresi, Colline Saluzzesi, Cortese dell’Alto Monferrato, Coste della Sesia, Dolcetto d’Acqui, Dolcetto d’Alba, Dolcetto d’Asti, Dolcetto di Ovada, Fara, Freisa d’Asti, Freisa di Chieri, Gabiano, Grignolino del Monferrato Casalese, Grignolino d’Asti, Langhe, Lessona, Loazzolo, Malvasia di Casorzo d’Asti, Malvasia di Castelnuovo Don Bosco, Monferrato, Nebbiolo d’Alba, Piemonte, Pinerolese, Rubino di Cantavenna, Sizzano, Strevi, Terre Alfieri, Valli Ossolane, Valsusa, Verduno Pelaverga
Der Barbera d´Alba
Unter den unzähligen DOC Weinen der Region Piemont befindet sich auch unser heutiger Stargast, der Barbera d´Alba. Barbera ist eine hochwertige Rebsorte aus dem Piemont, wo sie schon im 13. Jahrhundert im Monferrato angebaut wurde. Sie ist heute in ganz Italien verbreitet und gilt als anpassungsfähig und ertragstark. Durch italienische Auswanderer fand die Rebsorte den Weg über den Atlantik, wo sie seit den 1880er Jahren bekannt ist.
Die Anbaufläche in Italien beträgt rund 20.000 ha, weltweit rund 25.000 Hektar.
Außerhalb Italiens wird Barbera in Kalifornien im Central Valley, in Argentinien in den Provinzen Mendoza und San Juan, in Mexiko, Australien, Brasilien, Griechenland, Israel, Rumänien, Slowenien, Uruguay und Südafrika angebaut.
Die aus Barbera gekelterten Weine gelten als kraftvoll, mit ausgeprägten Pflaumen-Aromen, geringem Tannin mit vollem „Körper“ und einer tief-rubinroten Farbe. Ihren „Körper“, also ihre kräftige Säure, behalten sie selbst bei Aufwuchs in heißem Klima, wo sie auf bis zu 14 Vol.-% kommen.
Das Weingut Hilberg Pasquero
Klingt irgendwie nicht italienisch und die Flaschenetikette hebt Hilberg hervor. Das Geheimnis lüftet sich in der Geschichte des Weinguts. Um die Zeit des ersten Weltkriegs beginnt die Geschichte mit dem Patriarchen Pinin Tarabra, der auf einem Hügel über Priocca mit dem Anbau von Pfanzen und Früchten geginnt und seine Trattoria mit der Zeit zu einem Erfolgt macht. Tochter Clementina tritt seine Nachfolge an und heiratet, erraten, einen Mann namens Pasquero.
Dieser Beziehung entspringt Sohn Michelangelo, unter Freunden Miklo genannt, der sich schon früh für die Landwirtschaft mit einem Studium in Turin entschieden hatte. Ihn faszinierten besonders die neuen Methoden der biodynamischen Landwirtschaft. Ein Wissen, das er in Deutschland vertieft und dort Annette Hilberg kennen und lieben lernt, die dann mit Sack und Pack nach Italien übersiedelt, um sich gemeinsam mit Miklo der biodynamischen Landwirtschaft im Piemont zu widmen
Es reift aber mit der Zeit der Entschluss des Paares, sich nach und nach vom Gemüseanbau und von der Viehzucht zu entfernen, um sich vermehrt dem biodynamischen Weinanbau zuwenden zu können. So kommt es, dass 1994 der erste ‘Hilberg-Pasquero’ Wein auf den Markt kommt.
Das Weingut bietet den Hilberg Pasquero Barbera d´Alba und Barbera Superiore, Langhe Nebbiolo, Nebbiolo d’Alba, Pedrocha (Cuvee Barbera und Nebbiolo) und einen Vareij (Barbera und Bracchetto Cuvee) an.
Der Hilberg Pasquero Barbera d´Alba
Der Barbera d´Alba wird auf den Schalen in einem offenen Behälter vergoren, wobei von Hand gewalkt wird. Für den Ausbau sind 4-5 Monate in bereits zum zweiten Mal verwendeten französischen Eichenfässern und anschließend weitere 4-5 Monate in Edelstahlbehältern vorgesehen.
Der Wein wird aus ausgewählten Trauben hergestellt und zeichnet sich durch seine angenehme Frische und leichte Trinkbarkeit aus. Er präsentiert sich frisch, gut strukturiert und ehrlich. Ein idealer Tafelwein, für schlichte und herzhafte Speisen.
Das Fazit
Der Hilberg Pasquero Barbera d´Alba ist jung und frisch, wie ich die Weine mag. Brillantes rubinrot, dunkel und fruchtig. Ich schmecke intensiv Frucht, ich schmecke Pfirsich, harmonisch und ausgewogen im Mund, wie eine junge Geliebte, perfetto! Und nicht zu vergessen: Es handelt sich um einen bio-zertifizierten Wein.
Ein fruchtiger, unkomplizierter und sehr süffiger Wein mit 14% Alkohol. Ich empfehle, ein paar Flaschen mehr einzupacken und den 2014er auch in den nächsten Jahren zu genießen (oder gleich mit Freunden zu öffnen..). Interessant, wie er sich entwickeln wird!
Jedenfalls eine klare Empfehlung, auch wenn ein Verkaufspreis von EUR 24,90.- am oberen Limit unseres selbst auferlegten Budgets liegt.
Gekauft bei 1130 Wein Vinothek
Lainzerstraße 1/Eingang Altgasse/1130Wien
Mo-Fr.1000-1900 Sa 1000-1500
+43-699-18000002
Ask for Robert!
Hilberg-Pasquero
Via Bricco Gatti 16, 12040 Priocca, Cuneo, Italy
Telefono +39 0173 616 197
Cellulare +39 339 1728 728