Wer eine Revolution erwartet hatte, wurde bitterlich enttäuscht. Die Vespa Alp Days 2022 waren vielmehr eine Fortsetzung der mittlerweile 13jährigen Erfolgsgeschichte in Zell am See. Simply the greatest (Vespa) show on earth.
Franz Schmalzl, Nicole Egger und das gesamte Team haben gemeinsam mit Petrus wieder eine Party geschmissen, die sich wirklich sehen lassen konnte. Irgendwie ist hier immer alles stimmig. Die Vespisti erwartet zwar ein umfangreiches Programm und auch ein Rahmenprogramm für Rider, die länger in den Pinzgau kommen, aber niemand muss, jeder kann. Man bewegt sich eingebettet in diesem Rahmen, kann bei den Ride-outs teilnehmen, oder aber auch einfach abbiegen und das Land frei erkunden.
Man kennt sich mittlerweile, erkennt die Vespas, die treu jährlich auch über tausende Kilometer anreisen, man wird erkannt, plaudert und gönnt sich in der Frühsommer-Sonne ein Bier, sinniert über technische Details sowie Vor- und Nachteile diverser Vespa Typen.
Das Publikum ist hauptsächlich männlich und nicht unter 30 Jahre alt, Damen gerne gesehen, aber in der Minderheit. Schön an den Vespa Alp Days 2022 war, wie in all den Jahren zuvor, das Miteinander von Automaten und Schaltern. Vespa ist eben Vespa, egal ob aus dem letzten Jahrtausend oder brandneu.
Zell am See war wie jedes Jahr gut gerüstet, die Maßnahmen streng, aber unüberprüft, was sehr zur entspannten Stimmung beitrug und sowohl der Polizei, als auch den Vespisti eine vorzügliches Zeugnis ausstellt.
Auffallend war, dass heuer kaum Händler und Marktstände vor Ort waren, es kann aber auch sein, dass es hierfür schlicht keine Genehmigung gab. Umsomehr Dank an Willi Nindl von Vespa Kirchner für den Support und die perfekt vorbereitete Vespa GTS 300 hpe!
Die freitägliche Plüschtierjagd durch den Pinzgau ist dann mehr ein lustiges und auch anachronistisches Vorspiel, wenn man die Kuttenträger auf Ihren meist modifizierten Rollern sieht, hinten drauf das Plüschtier auf der Vespa.
Denn am Samstag geht es wie jedes Jahr zur Sache. Vergaserdüsen werden gewechselt, Protektoren angelegt und nervöse Vespisti zünden sich noch eine letzte Muratti an: Es geht auf den Großglocker!
Die Großglockner Hochalpenstraße ist nicht nur eine der schönsten Straßen der Welt, sondern der Climax der Veranstaltung. Bei prächtigem Wetter machen sich dann 1000 Vespisti auf den Weg zum Fuscher Törl und dann weiter zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe, um den Gipfel des Glockners zu sehen. Manche verbringen den ganzen Tag auf dieser Prachtstraße, manche zieht es weiter nach Heiligenblut durch das Mölltal nach Lienz, um über den Felbertauern die große Runde zu fahren.
Abends kehren alle wieder zurück nach Zell am See, bestellen den Spritzer, besprechen die Erlebnisse, die Bremspunkte und Vergasereinstellungen und alles ist so, wie es immer war.
Bis zu den Vespa Alp Days 2023 in Zell am See.