Heritage
1984 überrascht Jeep und bringt die erste Generation des Jeep Cherokee auf den Markt, ein Fahrzeug, das auf Jahre Maßstab für kompakte Geländefahrzeuge und Prototyp dessen sein wird, was wir heute als SUV kennen. Der Jeep Cherokee war für mich 1984 der erste SUV, ein Konzept, das erst eine Dekade später wieder aufgenommen wurde und den Marktdurchbruch um die Jahrtausendwende schaffte.
Die erste Generation hat aber schon alle Merkmale seiner Nachfolger, einen stadttaugliche Statur, leistungsstarke Benzinmotoren mit bis zu 190PS und auch ein Dieselmotor ist lieferbar. Was damals mit einer Länge von 4,20m und einem Leergewicht von rund 1600kg begann, entspricht heute etwa den Dimensionen eines gut ausgestatteten Wagen des C-Segments.
Jeep Cherokee 2.2 Multijet II Overland
2018 befindet sich der Jeep Cherokee in der dritten Baureihe und wurde gerade eben einem tiefgreifenden Facelift unterzogen, was ihm auch ein wesentlich homogeneres Gesicht verleiht. Im Vergleich zu seinem Großvater hat der Jeep Cherokee zwar etwas an Größe und auch Gewicht zugelegt, reiht sich aber mit 4,62m genau in die Gruppe der Mid-Size SUVs ein, die alle Vorteile dieser Fahrzeuggattung mit sich bringen, ohne die Grenzen der sozialen (und ökologischen) Akzeptanz zu sprengen.
Überhaupt ist der Jeep Cherokee ein verträglicher Zeitgenosse, den ich als sehr angenehmes Fahrzeug empfunden habe, wahrscheinlich deshalb, weil in jedem Jeep auch die Gene eines Geländewagens veranlagt ist, die für mich auch das deutlichste Unterscheidungsmerkmal zu anderen SUvs ist. Jeep kommt aus dem Gelände und entwickelt für die Straße, fast alle anderen kommen aus dem D-Segment und trimmen Richtung Gelände, oder zumindest einer Anmutung dessen.
Übersichtlich ist die Karosserie, klar einschätzbar suggeriert sie, in einem kleineren Fahrzeug zu sitzen. Man wagt sich in die Stadt, freut sich auch über kleine Parklücken, unterstützt von Parksensoren und der Heckkamera gelingt jedes Einparkmanöver, auch höheren Töchtern vor der Boutique in der Innenstadt, gerne mit Parkassistent zum Längs- und Querparken.
Man sitzt erhaben, auf erlesenem Gestühl bezogen mit Nappaleder, multipel elekrisch einstellbar in der tollen Overland Ausstattung, kühlbar in den endlosen Sommern Calabriens, beheizbar in der klirrenden Kälte Colorados. Vor sich die klassischen Instrumente mit programmierbarem Display zwischen Tachometer und Drehzahlmesser, daneben das hervorragende Multimediasystem UConnect mit 8,4 Zoll Touchscreen. Hier sieht und fühlt man den Fortschritt, Connectivity und Usability haben den Anschluss an die Zukunft gefunden.
Apropos Zukunft: Der Jeep Cherokee Overland ist mit allen relevanten Sicherheitsmerkmalen und Assistenzsystemen ausgestattet, von ESP (hier ESC genannt), über eine elektronische Überschlagsvermeidung ERM, hin zu Spurhalteassistent, adaptivem Tempomat, Aufprallvermeidung und Anhängerstabilitätskontrolle, just name it.
Dass die Karosserie darüber hinaus auch Platz für einen gepflegten Skiurlaub am Arlberg bietet, versteht sich von selbst, ein Fahrzeug wie gemacht für Stadt und Land. Und Schneefall kann gegebenenfalls durch das durchgehende Glasdach beobachtet werden, so wie der Sonnenuntergang über Neapel.
Fahren
Angetrieben wird der Jeep Cherokee vom bekannten 2.2 Liter Multijet II Dieselmotor mit 195 PS und wuchtigen 450Nm, der mit einer famosen 9-Stufen Automatik gekoppelt ist. Sanft und druckvoll ist der Antrieb, kaum wahrnehmbar die Gangwechsel, die den Jeep Cherokee stets auf überschaubarem Drehzahlniveau halten. Man gleiten durch Stadt und über Land, erhaben und entspannt.
Wenn der Hafer sticht, kann man zwar über das Selec-Terrain System den Modus Sport wählen, was zu einer drastischen Anhebung des Drehzahlniveaus und direkterem Ansprechen führt, wird aber schnell wieder in den Auto-Modus wechseln. Ein Jeep ist kein Mustang, ein Jeep ist der starke gelassene Indianer, der in jedem Gelände zu Hause ist, welches dann auch elektronisch vorgewählt werden kann. Snow ist selbsterklärend und wohl die wichtigste Option im alpinen Geläuf, wird es einmal wirklich unwegsam, empfiehlt sich die Option Sand/Mud.
All das macht den Jeep Cherokee übrigens zu einem hervorragenden Zugfahrzeug, das bis zu 2.370kg an den Haken nehmen kann, wenn einmal die Cavalli mit in den Urlaub kommen.
Fazit
Der Jeep Cherokee vereint das Beste aus 2 Welten. Geboren mit der Gene eines Geländegängers, gereift über 3 Generationen zum SUV. Ein Cherokee kann arbeiten, schleppen, ziehen, sich durch Schnee und Sand wühlen. Ein Jeep Cherokee macht aber auch in Zürs oder Lech einen schlanken Fuß, bringt Mannschaft und Material entspannt und komfortabel über hunderte Kilometer ins Ziel. Und warnt der Verkehrsfunk vor massivem Schneefall, hängengeblieben Fahrzeugen auf den Rampen hinauf nach St.Christoph, freut sich der Fahrer eines Jeep Cherokees und dreht sein SelecTerrain System auf Schnee.
Ein Jeep Cherokee ist kein hochbauender Mittelklassewagen, kein Lookalike einer bayrischen Marketingabteilung, ein Jeep ist eine ehrliche Haut, das Urmeter aller Geländewagen, so wie der Jeep Cherokee der Ursprung aller SUVs ist.
Danke für die freundliche Kooperation mit Megadenzel Erdberg.