Traditionen bilden sich schnell, sind sie gut gemacht und getragen von einem Haufen cooler Leute. Zu einer solchen hat sich in kürzester Zeit der Distinguished Gentleman´s Ride entwickelt, ein Charity Run zur Wahrnehmung von Prostata Krebs, Unterstützung männlicher Reflexion zum Thema Gesundheit („..zum Arzt geh ich, wenn ich im Graberl steh…“) und der Movember Foundation. Ihr wisst schon: Rotzbremse im November mit echt coolen Selfies!
Abgesehen von den Spenden und der medialen Aufmerksamkeit ist der Distinguished Gentleman´s Ride aber auch der inoffizielle Saisonabschluss der Biker-Szene, ein Come-Together vom Moped bis zum Hubraummonster. Man holt den feinen Zwirn aus der Garderobe, bindet sich sich die Krawatte mit einem doppelten Windsor und poliert ein letztes Mal das Eisen. Denn Motto der Veranstaltung ist „Ride dapper“, also gestriegelt und geschniegelt. Es ist ja auch Sonntag.
Besagter Kleidungsstil bezieht sich übrigens auch auf die Damen, die sich dann einmal im Jahr als Gentlemen zeigen, was im Übrigen trotzdem zu einem charmanten und eleganten Outfit gereicht, welches mich irgendwie an die 20er Jahre erinnert. Jedenfalls Chapeau den Damen, die im Bereich der Gesundheit sicher genug mit uns Mannsbildern zu kämpfen haben. Ich erinnere nur an den auch momentan grassierenden tödlichen Männerschnupfen.
Gefahren wird, was sich auf 2 Rädern fortbewegen kann. Vom Moped bis zur Vespa, von extravaganten Custom-Bikes bis zur California. Keiner lächelt über den anderen, jeder ist anerkennend und interessiert, man fühlt sich aufgenommen und angekommen. Die lockere Atmosphäre überträgt sich bis in die Eskorte der Weißen Mäuse, aka Polizei, die auch heuer dankenswerterweise den Ehrenschutz über die Veranstaltung übernommen hat und mit Professionalität und Freude für einen reibungslosen und unfallfreien Distinguished Gentleman´s Ride 2017 in Wien gesorgt hat. Grazie polizia stradale!
Das Feld ist bunt gemischt. Angefangen von einer überraschend starken Phalanx von Vespas aller Baujahre , über Bayrische Hardware hin zu Englischem Eisen, getoppt von einigen Prachtstücken italienischen Maschinenbaus. Die Amerikaner haben ein wenig ausgelassen, aber ich denke, dass sich einige noch auf dem Heimweg vom Faaker See befanden. Good luck guys!
Hold war uns auch das Wetter, was uns dann eine Schlammschlacht in der Wiener Kriau erspart hat und das Abschlussevent zu einem gelungen Meet und Great der Wiener Zweiradszene gemacht hat.
Ein Dank der vorbildlichen Organisation! See you 2018.