Abarth 124 Spider – Brunft am Col de Turini

Abarth 124 Spider mipiace.at

Mehr als 30 Jahre  mußten die Aficionados darben, aber jetzt geht die Sonne über dem Col de Turini wieder auf. Der Abarth 124 Spider is back!

Ab Mitte 1966 produzierte Fiat auf Basis des Mittelklassemodells 124 den Fiat 124 Sport Spider, 1972 nahm sich Abarth des Spiders an, um ein Homologationsmodell für den Rallye-Sport zu entwickeln. Die Produktion lief bis 1985, abgeschlossen durch das Abarth Modell Spidereuropa Volumex mit Roots-Kompressor Motor.

Begründet wurde aber die Legende des Abarth 124 Spider im Motorsport, wo der leichte Spider wie vom Skorpion gestochen ab 1972 wütete und sich gegen legendäre Gegner wie die Alpine 110, Saab 96 V4, Ford Escort RS  oder auch die fantastische Lancia Fulvia HF behauptete.

Selbstredend drehten nur wahre Maestros am Volant, von Marku Alen über Rauno Aaltonen bis zu Hannu Mikkola. Ab 1974/75 wurde der Abarth 124 Spider dann vom vielleicht legendärsten Rally Auto überhaupt verdrängt, das natürlich auch aus dem Turiner Stall kam: Der unvergessene Lancia Stratos.

Bei dieser Historie wundert es nicht, das der Mythos des Abarth 124 Spider auch eine über 30 jährige kreative Schaffenspause vollkommen unbeschadet überstand. Gut Ding braucht eben Weile.

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Trotzdem, oder vielleicht auch gerade deshalb, knüpft der neue Abarth Spider genau an diesem Höhepunkt des Rallysports wieder an. Traditionelle Werte stehen in keinem Widerspruch zum 21. Jahrhundert und der Kern der Marke wird wie mit dem Skalpell freigelegt.

Abarth bedeutet flink und keck, intelligent, leicht, wendig und hinten kommt ein Mörder-Sound raus! Konkret sieht das dann so aus:

Abarth 124 Spider mipiace.at

Der Antrieb ist hinten. Wo auch sonst. Das Gewicht balancieren die Turiner mit der Waage bei 50:50. Alles andere wäre auch eine Schande gewesen. Und das Gewicht muss niedrig bleiben. Fett mögen die Leute von Abarth nämlich nur in Form von Lardo.

Deshalb wiegt der neue Abarth 124 Spider auch nur 1060kg (Leistungsgewicht 6,2kg/PS), was über die Zeit von 31 Jahren nur eine Zunahme von 110kg bedeutet. Hans Rosenthal würde sagen: Das ist Spitze! Vorallem im Vergleich zur Konkurrenz, die unter Fresssucht zu leiden scheint!

An der Mehrlenker-Hinterachse kommt ein mechanisches Sperrdifferenzial zum Einsatz, elektronischer Schnick-Schnack zur Regulation der Kräfte überlässt Abarth lieber der Playstation.

Abarth 124 Spider mipiace.at

Die Stoßdämpfer kommen von Bilstein, die Bremsen (4 Kolben-Festsattel) selbstredend von Brembo. Was gut ist, muss nicht neu erfunden werden, was übrigens auch für den Großonkel des Abarth 124 Spider gilt, nämlich den Mazda Miata, der während der italiensichen Kreativpause die Spider-Flagge hochgehalten hat.

Und wenn wir schon bei der Verwandtschaft sind: Abarth steht für leistungsstarke Motoren, gerne auch mit Aufladung, wenn es stürmen soll. Deshalb kommt der famose 1.4 MultiAir Turbo zum Einsatz, der schon beim Abarth 595 für strahlende Gesichter sorgt, hier in einer Version mit 170 PS und 250Nm Drehmoment. Verspricht Sturm von 2000 U/min bis in den Begrenzer. Aber das werde ich hoffentlich bald erfahren!

Der Sportler erkennt an den Leistungsdaten, dass Abarth sich hier für den Verlauf des Spiels noch Joker im Ärmel behält. Der Abarth 595 Bipostso leistet 190PS und ich denke, dass nach oben hin noch Spielraum ist!

Abarth 124 Spider mipiace.at

Die Motorhaube hält Abarth traditionell im mattscharz, genau so wie den Heckdeckel, unter dem die sensationelle Auspuffanlage „Record Monza“ die Ohren verwöhnt. Übrigens ohne Sound-Engineering wie bei den Kollegen nördlich das Brenners. Hier röhrt und grunzt es, dass der Hirschkuh glaubt, es wäre Brunft am Col de Turini!

Die Farbgebung dieses Sportlers ist traditionell: weiß, rot, blau, grau sowie schwarz. Mehr hatte der Ahne 1972 auch nicht und mehr braucht es auch nicht. Punktum!

Die Nachdenkzeit scheint sich gelohnt zu haben. Perfektes Konzept generalstabsmäßig durchgezogen. Carlo Abarth wird sich freuen, dass sein Lebenswerk so grandios weitergeführt wird.

Abarth hält an der Tradition fest und knüpft dort an, wo das Autofahren am schönsten war und  2016 wieder ist.

Grazie Abarth!

 

Test folgt, sobald die ersten Abarth 124 Spider über den Brenner rollen!

Genaue Preise sind noch nicht bekannt. Der Einstieg soll aber bei rund EUR 40.000.- liegen.

 

 

 

 

 

 

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