So schön das Motorrad- und Vespafahren ist, eines kommt leider immer zu kurz, nämlich die Kommunikation. Egal ob mit der Sozia oder mit der Außenwelt, die ja keinen Indikator dafür hat, ob man gerade am Zweirad sitzt. Abhilfe hierfür will das Cellularline Interphone Tour schaffen, das bei uns auf dem Tisch gelandet ist. Wir testen unvoreingenommen und ohne jede Kenntnis des Gerätes oder ähnlicher Geräte, from scratch, wie der Brite zu sagen pflegt.
Die Verpackung
Die Verpackung des Cellularline Interphone Tour beinhaltet in unserem Fall eine Steuerungseinheit, die in etwa die Größe eines Autoschlüssels hat, Kopfhörer sowie Mikrophon und einer Menge von Klein- und Befestigungsteilen, deren Montage und Montagereihenfolge sich wohl erst durch die Anleitung erschließt, die in 6 Sprachen mitgeliefert wird. Als Bonus findet sich noch ein Powerbank, die in Notfällen die Funktion der Bedienungseinheit gewährleisten kann.
Die Montage
Zuallererst einmal laden, sag ich mir, und hänge die Steuerungseinheit an Netz, was eine grüne Leuchte aufleuchten lässt, also voll aufgeladen, danke an Cellularline. Und die Montageanleitung geht gleich in medias res. Ich verwende als Testhelm meinen Arai Freeway II Beat Jethelm, meinen Standard Helm für Stadt und Cruising. Die Montage der Kopfhörer ist bei diesem Helm ein Kinderspiel, weil sowohl Aussparungen für Kopfhörer vorhanden sind, als auch Durchlässe für die Kabel. Einzig die Verbindung von Kopfhörer 1 zu Kopfhörer 2 lässt sich bei meinem Arai nicht sauber verlegen, da sich der Innenpolster im Nackenbereich nicht leicht von der Schale drücken lässt. Ich muss also ein wenig improvisieren und drücke das Kabel mit einem Plastikteil zwischen Schale und Polsterung. Hält perfekt!
Noch einfacher als die Anbringung der Kopfhörer entwickelt sich die Montage des Mikrophons. Klebepad im Helm anbringen, Mikro draufkletten, fertig. Nicht funktioniert bei dem gewählten Arai Helm die Klemmhalterung des Cellularline Interphone Tour, weil die Klemmvorrichtuung mit dem Kopfhörer kollidiert und sich nicht tief genug in den Helm schieben lässt. Aber auch hier ist vorgesorgt, denn alternativ kann die Halterung mit Hilfe von Klebepads am Helm montiert werden. Eine einfache Geschichte und die Hardware ist in nicht mehr als 5 Minuten ohne Probleme installiert. Bravo! Das Koppeln mit meinem OnePlus 5 ist dann nur noch die Kür, ein paarmal gedrückt und die Verbindung steht.
Der Praxistest
Auf die neue Vespa Primavera im fantastischen Blu Energia Blau und ich entferne mich von meiner Basisstation, wo meine Tochter in den Ferien Beschäftigung findet, indem ich sie von der Vespa fahrend anrufe. Ein erster Versuch klappt nicht und die Dame im Ohr sagt was von Google Assistant. Also kurz das Mobile nachgeschärft, den Google Assistant upgedatet und wie durch Zauberhand funktioniert das Cellulareline Interphone Tour. Ein kurzer Druck auf die Funktionseinheit am linken Ohr und ich sage“ Rosa anrufen“ zur Dame mit der schönen Stimme. Sie bietet mir eine Möglichkeit an, die ich mit „Ja“ quittiere und schon spreche ich mit Rosa. Und zwar in einer sehr guten Qualität, die ich in einem Jethelm für unwahrscheinlich gehalten hätte.
Die Lautstärke kann mit Klicks oben und unten an der Funktionseinheit variiert werden. Besser noch als die Qualität am Fahrzeug ist die der Empfang in der Basisstation. Rosa meldet hervorragenden Empfang ohne Nebengeräuschen, obwohl das Mikrophon hart im Wind steht. Bravo! Der Radioempfang geling ebenfalls gut, genauso wie die Übertragung von Musik, eine Option, die ich allerdings im Straßenverkehr nicht verwende und auch nicht empfehle.
Eine wirkliche Bereicherung ist allerdings die Möglichkeit, Navigationsinformationen vom Mobile sprachlich zu empfangen, ohne vom Verkehr abgelenkt zu werden. Neben all diesen Möglichkeiten ist das Cellularline Interphone Tour wasserdicht und ermöglicht die Kommunikation mit bis zu 4 Gesprächsteilnehmern bis zu einer Distanz von 1,5km, also ideal für Gruppen von Motorradfahrern und Fahrerinnen. Und sitzt jemand hinter dir, könnt ihr einfach miteinander reden, bis zu 20 Stunden lang.
Das Fazit
Alles in allem bin ich von der einfachen Handhabung des Cellularline Interphone Tour sehr positiv überrascht. Der Einbau ist in 5 Minuten erledigt und stellt auch Laien vor keine Hindernisse. Die Verbindung zum Mobiltelefon klappt anstandslos und erlaubt sogar im offenen Jethelm tadellose Telefonate. Den Gesprächspartnern war nicht einmal bewußt, dass ich direkt von der Vespa telefonierte. Erhältlich ist das Cellularline Interphone Tour im Internet oder bei deinem Piaggio oder Vespa Partner ab rund EUR 200.-. Eine gute Investition für Vieltelefonierer, Personen die häufig auf Navigation angewiesen sind und natürlich Tourenfahrer, die auch gerne in der Gruppe unterwegs sind.