Einer letzten Höhepunkte der Vespa Sommersaison war vom 11.-13.Oktober 2024 die Austrian Vespa Rally in Rechnitz nahe der ungarischen Grenze im Burgendland.
Die Austrian Vespa Rally wird vom Vespa Club Austria organisiert (Danke Werner), der ein offizieller Club und Teil des Vespa World Clubs ist. Ihr seht schon, es geht hinter den Kulissen streng protokollarisch zu, aber umso lockerer und lustiger war die Veranstaltung selbst.
Die Austrian Vespa Rally selbst ist Teil der European Championship, die in vier Läufen entschieden wird. Soweit der Rahmen. Lasst euch aber nicht schrecken, willkommen ist jeder Vespista, der mit gleichgesinnten wunderbare Tage auf der Vespa verbringen will. Für das Rahmenprogramm wird gesorgt und es sind die schönsten Landstriche im Österreich, Italien oder auch Deutschland zu erkunden.
Gestartet wird in 3 Kategorien: 8 Zoll, 10 Zoll und Automatik. Eine solche Rally deckt also das gesamte Spektrum von Vespas ab und dementsprechend bunt ist das Starterfeld. In Rechnitz waren es 65 TeilnehmerInnen aus 4 Ländern, Deutschland, Italien, Ungarn und Österreich.
Im Starterfeld befanden sich Vespas aus den 40er und 50er Jahren, genau so wie Modelle der PX und LX Serie und natürlich auch GTS und GTV. Jeder ist willkommen, vom Museumsstück bis zur GTS des letzten Baujahres.
Aber worum geht es eigentlich?
Im Mittelpunkt steht das gemeinsame Erleben, das Plaudern, Wiedertreffen, das Fachsimpeln und natürlich auch das gemeinsame Genießen beim Abendessen oder der Pause nach anstrengenden Etappen (die wirklich für jeden zu schaffen sind).
Vespa Rallys sind Gleichmäßigkeitsveranstaltungen und laufen beim Vespa World Club in der Kategorie Sport. Es geht also darum, Zeitvorgaben zu erfüllen. Gefahren werden insgesamt Strecken von 160-200km. Natürlich wird auf den technischen Zustand der Vespas geachtet und daher ist die technische Abnahme der erste Tagesordnungspunkt. Eine Fachjury überprüft den straßenverkehrstauglichen Zustand aller Fahrzeuge, die dann im Parc ferme´ abgestellt werden. Pure Racing Atmosphäre wie dei der Rallye Monte Carlo.
Bevor es dann in die ersten Etappen geht, gilt es einen Geschicklichkeitsparcour in vorgegebener Zeit zu bewältigen, deren es dann im Laufe der Veranstaltung noch mehrere geben sollte.
Manche nehmen es akribisch ernst, testen noch die Kupplung und starren gespannt auf die Stopuhr, manche aber auch ganz locker und konzentrieren sich locker auf die Balance ihrer Vespa.
Es gilt das olympische Motto „Dabei sein ist alles“, für ein paar geht es aber auch um den Titel Europameister oder Europameisterin!
Zwischen den Pacours geht es in die Wertungsetappen, die auch nach Durchschnittszeit zu bewältigen sind, gespickt mit Rätseln oder auch unerwarteten Sonderprüfungen, die so manches Zeitkonzept ins Wanken bringen können.
Die Vespisti navigieren nach Roadbook. GPS ist natürlich tabu und bringt auch wenig, weil man ja von Rollendrehung zu Rollendrehung fährt. So ist es also empfehlenswert, zumindest eine Stopuhr und einen Roadbookhalter auf seiner Vespa zu montieren, wenngleich ich einen Rallylauf auch schon ohne bewältigt habe.
Am Ende des Tages ist eine Vespa Rally aber vor allem der Rahmen für ein freudschaftliches Zusammenkommen, ein get-together von Menschen, die sich dem Kultroller aus Italien verschrieben haben.
Wie kommt Ihr also zu einer Teilnahme bei einer Vespa Rally? Idealweise sucht ihr euch einen Club in der Nähe, um schon Stallgeruch anzunehmen, hineinzuhören, wie eine solche Rally funktioniert, welches Equipement verwendet wird und natürlich geht es auch um die Banderole, die am Beinschild nur bei Veranstaltungen angebracht wird und die Stallzugehörigkeit demonstriert.
Ihr könnt aber auch gerne ohne Clubzugehörigkeit eure Nennung abgeben und es einfach einmal probieren. Ihr werdet willkommen und gleichwertig sein. Jeder freut sich über Neuzugänge und Interessierte.
Wenn ihr also Lunte gerochen habt, verfolgt die Facebook Channels und Webpages und übt schon für die kommende Saison, denn diese wird so phantastisch, wie die heurige war!